Aerodynamik

Insider wissen es bereits:
Das ist eines der wichtigsten Aspekte überhaupt! Aber worum geht es dabei eigentlich?

 

Dass die Luft enorme Kraft ausüben kann, weiss jeder, der einen Sturm bereits einmal erlebt hat.
Wer dieses Glück noch nicht hatte, der soll bei 100 km/h den Arm aus dem Auto halten.
Ich hoffe, dass keiner so blöd ist, das auszuprobieren; das habe ich bereits.

 

Diese enorme Kraft kann man nutzen, um das Auto am Boden fest zu drücken, und somit mehr Grip zu erzielen.
Was nun in der Theorie so einfach klingt und aussieht, ist in der Realität ein hoch komplexes Thema.
Dies ist dermassen komplex, dass noch selbst heute sehr viele Fragen der Funktionsweise von der Aerodynamik unbeantwortet sind.

Eigentlich ist das sogar weitaus schlimmer noch:
Ich stelle fest, dass in diesem Bereich die grössten Fehlinformationen herrschen. Darauf komme ich noch später darauf.

 

Was ist das Ziel?

Natürlich geht es darum, Downforce zu erhalten. Die Frage lautet aber: wie??

Der Lotus Elise ist ein aerodynamisch sehr interessant gebautes Auto. In diesem Video findest du ein Windkanal-Test von der Elise.
Sehr interessant ist wie die Luft um das Auto geleitet wird. Aber wie bringt an da mehr Downforce hin??

 

Der einfachste Weg wäre, ein Aerodynamik-Update ans Auto zu schrauben, und voilà!
Wer sich aber ernsthaft mit Performance beschäftigt, wird sich mit dieser Methode nicht zufrieden geben.

Wieso?

Weil es immer noch besser geht!

 

Ok, und nun beginnt die Arbeit der Informationsbeschaffung.
Ich und Daniel haben im Vorfeld den Diffusor bereits genauer angeschaut. Und diverse Front-Spitter. Eigentlich war auch ein Seitenschweller geplant.
War. Denn jetzt weiss ich, dass ich keinen anbauen werde.
Der Grund?
Die Antwort folgt später.

 

Die Idee war, einen fetten Diffusor zu bauen, der einen richtig starken Sog am Heck bewirkt.
Soweit die Theorie.

Es mag vielleicht meine Neugier nach Wissen sein ... oder schlichtweg Langeweile ... egal, ich lese mich bei Google mal so durch, was über Diffusoren und deren Funktion steht. YouTube Videos (natürlich alle auf Englisch) und einige Seiten auf Deutsch. Alles klingt sehr interessant. Trotzdem kommt das AHA-Erlebnis nicht wirklich auf.
Dass ein Unterdruck - nach dem Venturi-Effekt - auftritt mit entsprechendem Druckunterschied ist einleuchtend. Aber weshalb das Downforce erzielt ... es klingelt bei mir einfach nicht wirklich. Im Gegenteil.
Der Venturi-Effekt bewirkt, dass der Druck im Heck ansteigt. Wie soll das Downforce erzeugen? Ist die Summe des gesamten Druckverlaufes nicht null ...??
Egal, ich Google weiter.
Bei Wikipedia angekommen, lese ich etwas, was ich zunächst als vollkommener Blödsinn empfinde. Trotzdem will ich diesen Blödsinn auf den Grund gehen.
Was folgt sind drei Tage mit Kopfweh und unendlicher Müdigkeit.
Die Fachartikel (1, 2) sind auf Englisch, und der Inhalt hoch komplex. Aber dann....
AHA!!!!

 

Ich will euch das Kopfweh ersparen.
Um es kurz zu fassen:
Die Sache ist nicht so, wie es die Allermeisten glauben. Offensichtlich hängt man auch bei Lotus an der allgemein gültigen Strömungtheorie fest; das ist aus den Strömungverhältnissen im Diffusor ersichtlich. Wenigstens bis zu den Modellen, welche noch vor ein paar Jahren auf den Markt gekommen sind.
Dasselbe natürlich bei den allermeisten Diffusoren, welche ich so gesehen habe.
Anders bei der Formel 1. Dort scheinen die Ingenieure den Diffusor genau nach den Strömungtheorien zu bauen, welche im Fachbericht erklärt werden.
Seltsam ...

 

Nun ja, diese Erkenntnisse haben mich dazu bewogen, die Seitenschweller doch nicht zu erwerben ... was nebenbei eine unendliche finanzielle Entlastung bedeutet.
Der Frontsplitter wird natürlich auf Mass gebaut werden. Aber ich denke, dass dies eine sehr interessante Lösung wird. Wenn es so funktioniert, wie es in der Theorie solle.

 

Bin gespannt!